Eine Ausstellung über ein Feld in der Lytse Bouhoeke
Der bildende Künstler Stefan Belderbos zeigt im Fries Landbouwmuseum große Fotobilder und ein Video eines Feldes namens „de Krim“ in der Nähe seiner Heimatstadt Witmarsum. Auf den anderthalb Meter hohen Fotos spielt der Lehm die Hauptrolle.
Was ist mit der Fryske Klaai?
Die Idee für das Kunstprojekt entstand nach der Theateraufführung Kerk van Klei (Witmarsum, 2019). Belderbos hat hierfür das Drehbuch geschrieben und Regie geführt. Am Ende der Aufführung wurde das Publikum nach dem Zusammenhang mit der friesischen Tonerde gefragt: Was nervt die friesische Tonerde? Das Publikum schrieb über seinen Geburtsort und besang seine Liebe zum Land. Auch die Menschen machten sich Sorgen: Sie sahen, wie sich die Landschaft und das Klima veränderten. Belderbos wollte in diesem Kunstprojekt die Verbundenheit mit dem Boden, die Geschichten, die Liebe, aber auch die Angst vor dem, was in der Zukunft passieren wird, zeigen.
Überwältigende Natur
Jedes Foto besteht aus mehreren Bildern. Die Bilder werden mit einem Bildbearbeitungsprogramm „zusammengeschoben“, wobei Details und Tonstrukturen besondere Aufmerksamkeit erhalten. Durch das Spiel mit Perspektive und Licht werden die kleinen Höhenunterschiede im Feld vergrößert. Die so dargestellte Landschaft ist wiedererkennbar und schön, zugleich aber auch unwirtlich und befremdlich. Belderbos ließ sich von den „erhabenen“ Landschaften des 19. Jahrhunderts inspirieren, wo Bilder überwältigender Natur auch ein Gefühl der Bedrohung hervorriefen.
Kirche auf dem Hügel
Zu den Fotos gibt es einen kurzen Videofilm, der im gleichen Bereich wie die Fotos entstanden ist. Belderbos baute eine kleine Kirche aus Lehm und stellte sie auf einen Lehmrücken. Er folgte ihm ein Jahr lang, bei Regen, Schnee und Wind. Seine Idee war, eine Schutzkirche für Pflanzen und Insekten zu errichten. Durch den niedrigen Kamerawinkel wird die Kirche zum Wahrzeichen und Orientierungspunkt in der gefilmten Landschaft. Genau wie die Kirchen auf den Hügeln.